Interview für Spiegel Online

Stressmanagement mit YogaSind Sie zu faul, um zu entspannen?

Sind Sie auch sehr gut darin, gestresst zu sein – und können nur schlecht entspannen? Probieren Sie es mal mit dem yogischen Schlaf. Wenige Minuten reichen schon.

 

Den ganzen Artikel findet ihr hier: https://www.spiegel.de/fitness/stressmanagement-mit-yoga-sind-sie-zu-faul-um-zu-entspannen-a-fb4df128-1bd7-41a6-9289-5b7abf9b50b0

 

Anbei ein paar Auszüge:-) 

Entspannung ist Aktivität

 

Die schlechte Nachricht ist: Das müssen Sie auch wollen. Ich bin manchmal so

erschöpft, dass ich sogar zu faul bin, mich richtig zu entspannen. Das sind die

Abende, an denen ich Netflix anwerfe und währenddessen apathisch durch

Instagram scrolle.

 

Die meisten Menschen verstünden Entspannung als Nichtstun, sagt die Psychologin

Esther Moszeik. »Eigentlich steckt darin eine Aktivierung – und zwar unseres

Nervensystems, des Parasympathikus.« Das ist der Teil des Nervensystems, der für

Ruhe und Verdauung zuständig ist.

Der Gegenspieler des Parasympathikus ist der Sympathikus. Er sorgt für

Konzentration und Wachheit, beispielsweise über das Hormon Noradrenalin. Die

beiden stehen in ständiger Wechselwirkung. Entspannung, erklärt Moszeik, bedeutet

nicht, den Sympathikus zu deaktivieren, sondern den Parasympathikus zu aktivieren.

 

Es gibt viele Möglichkeiten, das zu tun:

 kalt oder warm duschen

 tief in den Bauch ein- und länger ausatmen

 summen oder singen

 über Klänge, die in einem niedrigen Frequenzbereich schwingen

 durch Massagen

 lachen

 sich bewegen

 

Das Wichtige sei die regelmäßige Wiederholung, sagt Moszeik. »Es muss zur

Gewohnheit werden, wie Zähneputzen.« Um Stress müssen wir uns nicht kümmern,

der passiert automatisch. Um Entspannung schon.

 

Der yogische Schlaf – Yoga Nidra oder NSDR

 

Die Hauptelemente

sind:

 bewusstes Atmen

 (positive) Intention setzen, auch »Sankalpa« genannt. Beispielsweise: »Ich bin

vollkommen entspannt.«

 detaillierter Bodyscan

  Rückwärtszählen

 Visualisierung von Bildern und Symbolen

  Vorstellen von Gefühlen

 

Für ihre Promotion hat die Psychologin und Yogalehrerin Esther Moszeik die Effekte

einer regelmäßigen Yoga-Nidra-Praxis an der Universität der Bundeswehr in

München erforscht. Zwei Monate übten die Teilnehmenden täglich elf oder 30

Minuten Yoga Nidra. Das Ergebnis: Stresserleben, Schlafstörungen und negative

Anspannung und die Gesamtausschüttung des Stresshormons Cortisol nahmen

signifikant ab. Eine Studie an der Universität Kopenhagen aus dem Jahr 2002 fand

eine erhöhte Dopaminausschüttung und Regeneration in Teilen des Gehirns, die für

motorische Bewegungen zuständig sind. Andrew Hubermans Forschungsteam

wiederum beobachtete, dass Yoga Nidra-Übende unmittelbar nach der Meditation

Stress besser regulieren konnten, kognitiv fitter waren und besser einschliefen.

»Es wird vermutet, dass wir dabei unsere Emotionsregulation trainieren«, sagt

Moszeik. Die Visualisierungen etwa können helfen, Distanz zu Emotionen

einzunehmen und sie zu lenken. »Viele Menschen sind ihre Gedanken, ihre

Gefühle«, sagt Moszeik. »Sie können nicht distanzieren zwischen dem, was sie

wahrnehmen, und dem Körper, der wahrnimmt. Sie sind ihr Stress.«

 

Lernen Sie sich selbst gut kennen

 

Nicht bei allen wirken Techniken wie Yoga Nidra sofort. »Es gibt Leute, die brauchen,

um Yoga Nidra nutzen zu können, vorher Boxtraining«, sagt Esther Moszeik. Der

Trick ist, rauszufinden, was für einen selbst funktioniert.

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Dr. Esther N. Moszeik | Yoga am Heuberg | Winkelwiesweg 19a | 83131 Nußdorf a. Inn

E-Mail: mail@yoga-am-heuberg.de

Tel: +49 176 80292727